Weichenstellung für künftige evangelische Bildung - Delegierte aus dem Kirchenkreis auf der Landessynode

Die Delegation des Kirchenkreises auf der Landessynode der EKiR (von links): Birgit Stubenbordt, Pfarrer Christoph Hüther, Superintendentin Astrid Peekhaus, Thorsten Franzmann, Carla Peekhaus, Pastor Peter Trollhan und Pfarrerin Noreen Weyl.

Mit dem Thema Bildung setzen sich sechs Frauen und Männer aus dem Kirchenkreis An Nahe und Glan derzeit auf der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) auseinander. Erstmals kommen die 199 Delegierten aus 37 Kirchenkreisen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen und Nordrhein-Westfalen für fünf Tage in Düsseldorf zusammen. Die Synode ist gleichzeitig Parlament und oberstes Leitungsgremium der zweigrößten evangelischen Landeskirche mit mehr als 2,2 Millionen Mitgliedern.

 „Das Thema Vielfalt spielt in der evangelischen Bildungslandschaft eine entscheidende Rolle“, erklärt Superintendentin Astrid Peekhaus (Gebroth) mit Blick auf ein von der Synode verabschiedetes Papier zur Umsetzung von Bildung. „Sie soll möglichst vielen Menschen Teilhabe in ihrer Individualität ermöglichen und sensibel auf deren jeweilige Bedürfnisse und Fähigkeiten eingehen.“ Ferner solle die Vernetzung von Bildungsangeboten vor Ort weiterentwickelt und Religionslehrerinnen und –lehrer möglichst schon in der Ausbildungsphase unterstützt werden. „Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Begleitung von Familien beim Finden ihrer jeweils eigenen Art, evangelischen Glauben zu leben“, beschreibt Astrid Peekhaus den Kern des Impulspapiers mit dem Titel „Sensibel für Vielfalt, offen für Gott – Bildung. Evangelisch. Frei.“, das sich die Landessynode mit großer Mehrheit zu eigen machte.

Das Papier beschreibt die Ziele einer Weichenstellung für die Zukunft evangelischer Bildung. Diese präsentiert sich in großer Vielfalt. So sind evangelische Gemeinden Trägerinnen von 821 Kindertagesstätten, 10 000 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten evangelische Religion, an mehrtägigen Freizeiten und Fahrten nehmen jährlich mehr als 66 000 Menschen teil und das Angebot der evangelischen Erwachsenenbildung findet Interesse bei 74 000 Teilnehmenden. Zu den Kernangeboten der Landeskirche gehören zehn Schulen, darunter der Paul-Schneider-Gymnasium in Meisenheim.

Die Sorgen vieler Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche nahm Präses Thorsten Latzel in seinem Jahresbericht vor der Synode auf. „Die vielfältigen Krisen der Welt betreffen auch die Menschen in der Kirche und bedeuten eine große Herausforderung für die Arbeit der Gemeinden“, urteilt Superintendentin Peekhaus. Dazu gehörten das Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit nicht nur in der Ukraine, die Aufnahme von Schutzbedürftigen in der Gesellschaft, das Ziel der Klimagerechtigkeit und die Unterstützung von Menschen, die durch die Inflation noch stärker von Armut bedroht sind. „All das fordert uns in unserer Arbeit heraus“, beschreibt Astrid Peekhaus die derzeitige Situation. „Dabei gilt es gleichzeitig, sich innerkirchlich den Herausforderung von weniger Ressourcen zu stellen und die Verteilung derselben gerecht aufzustellen.“

Neben der Superintendentin nehmen Pfarrerin Noreen Weyl (Bretzenheim), Birgit Stubenbordt (Bad Kreuznach), Thorsten Franzmann (Nußbaum) und Carla Peekhaus (Gebroth, Jugendvertreterin) als gewählte Delegierte sowie Pfarrer Christoph Hüther (Waldalgesheim) für die Pfarrvertretung der EKiR und Pastor Peter Trollhan (Roxheim) aus dem Konvent rheinischer Pfarrerinnen und Pfarrer an der Landessynode teil.

Marion Unger

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