Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr.

Sach. 2,14

Nein, wir haben nicht immer Grund zum Fröhlich sein. Mancher oder manche von uns haben gerade jetzt eine schwere Zeit und es fällt uns schwer, wenn überall etwas von fröhlichen Weihnachten zu hören ist, auch in der Kirche. Und wir sind auch von unserem Charakter her verschieden, nicht ein jeder oder jede von uns ist nach außen hin so gefühlvoll, auch wenn wir uns freuen.

Uns alle ruft Gott zur Freude. Denn er kommt und will bei uns wohnen. Das kann eine Freude unter Tränen sein. Vielleicht aber auch eine Träne, die uns einfach den letzten und nötigen Halt gibt, so dass wir in Not, Vertrauen geschenkt bekommen, egal, wie hart wir leiden mussten. Seine Hand hält uns.

Das kann aber auch eine hoffnungsvolle Freude sein, wenn es einem gut geht, ja wenn man verliebt ist, oder wenn man richtig in der Weihnachtszeit aufgeht und von Gott mit seinem Wort eine Freude geschenkt bekommt.

Seit Anbeginn der Schöpfung ist der Schöpfer seinen Geschöpfen nahe und lässt sie nicht im Stich. Und nun kündigt Gott an, in einer ganz besonderen Weise zu kommen.

Gott kommt in Menschengestalt in seinem Sohn Jesus Christus. Er kommt als Heiland. Ja, er kommt, um uns Menschen zu helfen und um die Beziehung zu unserem himmlischen Vater wieder herzustellen, die durch die Sünde zerbrochen war. Gott kommt, sieht und hilft. Er kommt nicht mit äußerlichem Machtgehabe und militärischer Gewalt, sondern er kommt sanftmütig, friedfertig, demütig, und arm. Ja, er wird so gering und arm, dass er am Kreuz den Kampf gegen das Böse zu verlieren scheint. Um Gott auf diese ganz andere Art und Weise endgültig zu gewinnen. Siehe, du Tochter Zion, so kommt Gott zu dir.

Darum dürfen wir zum bevorstehenden Christfest und darüber hinaus an jedem Tag unseres Lebens die Gewissheit haben, dass Jesus wirklich anwesend ist, wie er damals im Stall von Bethlehem anwesend war. Er hat ja versprochen: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ (Matth. 18,20); und: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matth. 28,20).

Ja, durch Jesus wohnt Gott bei uns bis zum letzten Tag dieser Welt, und durch Jesus werden wir danach ewig bei Gott wohnen, im neuen Jerusalem.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen allen von ganzem Herzen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2022.

Manfred Zuzak

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